Doris Spieß Wie die Schwäbische Zeitung am 13.11.2010 berichtete, hat die Plätzlerzunft eine äußerst unterhaltsame Martinisitzung gefeiert. Zu dem Erfolg der Sitzung habe auch SPD-Gemeinderätin Doris Spieß beigetragen, die gewohnt treffsicher das Stadtgeschehen habe Revue passieren lassen und damit dem politischen Geist der Fasnet Rechnung getragen habe.
Hier ist, ungekürzt, das gereimte Werk von Doris Spieß:
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Plätzler-Martini-Sitzung 2010
Beitrag von Doris Spieß
Hier bin ich Mensch, hier darf ich‘s sein,
komm heut als Plätzler obendrein,
vom Stadtrundgang, wie schon in früheren Jahren,
was ich geseh‘n, was ich erfahren,
von der Oberstadt bis Vorderochsen und zurück.
Und manches davon lest ihr nicht „im Blick“,
doch alles ist hier garantiert
öffentlich und unzensiert !
Beim Stillen Bache bin ich erst gewandelt,
der wurde streckenweise arg verschandelt
und auch was abgeholzt, da sag ich nur:
zum Glück ist gnädig die Natur.
Die Hauptschul' oben, die ist auch nicht mehr,
am Martinsberg ist´s Kloster leer,
dafür wird jetzt bald ausgehoben:
Studentenwohnen etwas weiter droben.
Auch unten in der Innenstadt
sich allerlei verändert hat.
Die Sanierung gilt als fast gelungen -
attraktiver vielleicht für die Jungen.
Baulücken schließen ist Devise,
das hilft der Stadt aus ihrer Krise.
Die Order käm‘, gab man bekannt,
aus Stuttgart - also scheint´s, vom Land.
Doch damit ist gemeint mitnichten,
dass den Reutebühl soll hie man richten.
Und beim Platz, wo die Waldkiefer steht,
ob uns da wohl noch ein Licht aufgeht?
Dass wird bewahrt das Stückchen Erde,
kann man nur hoffen - schützt die Werte!
Verramscht nicht, was uns lieb und teuer,
es gehört doch uns Bürgern und wir zahlen Steuer.
S´muss sein ja, dass man Steuern nimmt,
doch wichtig, dass die Richtung stimmt !
Denn bei Hunden schlug man zu kräftig und munter,
bei der Vergnügungssteuer blieb weit man drunter.
Auch Klein Las Vegas ist zum Glück entfleucht -
oh, dieser Kampf war auch nicht leicht.
Man bekam doch eine kluge Lösung hin,
auch wenn es zunächst unmöglich schien.
Ja, auch wenn die Gemarkung ist sehr klein,
gibt es noch Plätze schmuck und fein.
Zu opfern diese bloß dem Bagger nicht,
sei hier die erste Bürgerpflicht.
Es gibt schon noch Plätze zu bebauen,
da muss man von hier gar nicht weit schauen.
Die Abbruchplätze, gleich hier um die Eck,
darauf nur wildes Parken, Unkraut und Dreck,
da steht kein Baum und keine Bank.
Wer da was Schönes baut, der kriegt auch Dank.
Schaut erst mal wo die Innenstadt
noch bebaubare Schmuddelecken hat!
Verkehrstechnisch auch sind wir im ganzen Land,
als Stadt der Ampeln und billigen Parkplätz‘ bekannt.
Wo sich durch Kreisverkehre anderswo längst nichts mehr staut,
werden hier Signalanlagen neu aufgebaut!
Obwohl schon lange beschlossen, sollten her,
bei Rössle und Linde je ein Kreisverkehr.
Die Friedenslinde, die kam ganz schnell schon weg,
da heiligten wieder mal die Mittel den Zweck.
Unsere Pflicht ist, Werte zu erhalten -
schafft neue Werte für die alten!
Denn was für die Zukunft gar nicht zählt
ist: für`s Stadtsäckel schnelles Geld!
Und weil ich Neid noch nie empfunden hatte,
kenn ich auch keine „Neiddebatte“.
Schafft neue Werte für die Generationen,
die nach uns wollen noch hier wohnen,
die nach uns hier am Elften Elften
um elf Uhr elf, hier in der Stadt der Welfen,
die Plätzler wecken zur Saison,
so wie in alten Zeiten schon,
dass froh sie in der Fasnet springen
und lang noch unsre Lieder singen,
mit Plätz am Häs - und leben hoch.
Das war´s für heute: Breisgau - Ofaloch!!!