Wohnungsgipfel: SPD Baden-Württemberg fordert Mieterschutzoffensive

Veröffentlicht am 21.09.2018 in Allgemein

Leni Breymaier: „Wohnen ist ein Menschenrecht“

Die SPD Baden-Württemberg hat vom heutigen Wohngipfel im Berliner Kanzleramt eine Offensive für den Mieterschutz eingefordert. „Wohnen ist kein Spekulationsobjekt. Wohnen ist ein Menschenrecht. Wohnen ist die soziale Frage unserer Zeit. Entscheidend ist, wie diese soziale Frage beantwortet wird“, betonte die SPD-Landesvorsitzende Leni Breymaier am Freitag in Stuttgart. „Für uns Sozialdemokraten ist klar: Neben dem Bau neuer Wohnungen sind Verbesserungen im Mietrecht unerlässlich.“

Denn bis die getroffenen Maßnahmen für einen Bauboom greifen und ausreichend bezahlbare Wohnungen gebaut würden, bräuchten Mieterinnen und Mieter wirksame Instrumente, um gegen steigende Mieten und drohende Verdrängung vorzugehen. Mit dem Mieterschutzgesetz habe Justizministerin Barley dazu einen Anfang gemacht. „Der Wohngipfel kann nun eine Chance für die Union sein, den Ball aufzunehmen und weiter im Spiel zu halten“, so Breymaier.

Martin Rosemann: CDU muss Überzeugungsarbeit leisten

„Seit Jahren fordern wir Verbesserungen für Mieterinnen und Mieter – und seit Jahren blockieren CDU und CSU das im Bundestag“, erklärte Martin Rosemann, Vorsitzender der baden-württembergischen SPD-Landesgruppe. „Ich hätte mir gewünscht, die CDU-Kollegen aus dem Land hätten sich bereits während der Koalitionsverhandlungen dafür unionsintern stark gemacht. Wenn sie jetzt dazu gelernt haben sollten, stehen wir gerne bereit, gemeinsam beim Mieterschutz nachzubessern“, so Rosemann. „Herr Jung und seine CDU-Abgeordneten müssen in den eigenen Reihen Überzeugungsarbeit leisten. Die SPD ist auf der Seite der Mieterinnen und Mieter.“

Um der Masche von großen Wohnungskonzernen, Mieter aus Wohnungen herauszumodernisieren, einen Riegel vorzuschieben, soll durch das Mieterschutzgesetz die Umlagefähigkeit von Modernisierungskosten von elf auf acht Prozent gesenkt werden. Außerdem soll eine Kappungsgrenze für Mieterhöhungen infolge von Modernisierungskosten gelten. Die Miete soll maximal um drei Euro pro Quadratmeter innerhalb von sechs Jahren steigen dürfen. Wenn Mieterinnen und Mieter aus ihren Wohnungen herausmodernisiert werden, soll ein Schadenersatzanspruch greifen, damit unter anderem die Umzugskosten vom Vermieter getragen werden.

Johannes Fechner: SPD wird Mieterschutz ins Parlament bringen

Diese Grenzen will die SPD nun noch weiter zugunsten der Mieterinnen und Mieter verbessern: Die Umlagefähigkeit soll auf sechs Prozent sinken und die Kappungsgrenze soll bei maximal 1,50 Euro liegen. „Damit schützen wir Mieterinnen und Mieter in Baden-Württemberg vor starken Mieterhöhungen wie durch das Wohnbauunternehmen Vonovia. Außerdem muss der gesamte Mieterschutz deutschlandweit und nicht nur – wie derzeit – in bestimmten Gebieten gelten“, erläuterte Johannes Fechner, rechtspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion.

Weitere Vorschläge der SPD – wie die Ausweitung des Betrachtungszeitraums für Mietspiegel auf zehn Jahre, eine Mietpreisdämpfung für Bestandsmieten und die Konkretisierung von Eigenbedarfskündigungen – seien wichtige Ansätze, um die Lage auf dem Wohnungsmarkt zu entspannen. „Wenn es der Union ernst ist mit dem Mieterschutz, werden diese Forderungen bereits beim Wohngipfel verabschiedet“, so Fechner.

„Wenn nicht, wird die SPD diese Punkte im parlamentarischen Verfahren einbringen und der Union vorschlagen, damit auch die Mieterinnen und Mieter von den Maßnahmen profitieren.“Beim heutigen Wohngipfel im Kanzleramt sind neben Vertretern von Bund, Ländern und Kommunen auch Repräsentanten der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft, des Mieterbundes, der Gewerkschaften und der Bauwirtschaft dabei.

Daniel Born: Landesregierung hat keine Antworten

Der wohnungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Daniel Born, betonte darüber hinaus die Notwendigkeit, den Wohnungsbau in Baden-Württemberg zu forcieren. „Neben der Verschärfung ordnungspolitischer Instrumente braucht es vor allem eins, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen: Mehr Wohnungen. Laut Experten müssen bis 2025 im Land 500 000 neue Wohnungen gebaut werden, um die Nachfrage zu decken. Die grün-schwarze Landesregierung hat keine Antwort auf dieses Problem“, so Born.

Die Forderungen der SPD-Landtagsfraktion nach einer deutlichen Erhöhung der Landeswohnraumfördermittel, der Gründung einer Landesentwicklungsgesellschaft und der schnelleren Entwicklung von Bauflächen seien bislang schlicht abgelehnt worden. Born: „Wir brauchen eine echte Mieterschutz- und Wohnraumoffensive – im Bund und im Land.“

 

Homepage SPD-Landesverband

Abgeordnete der SPD

Ortsverein bei Facebook


Besuchen Sie uns gerne auch auf Instagram unter dem Namen:spd_ov_weingarten  
   

Unsere Landtagskandidaten 2021

Das Team Wolf & Hertlein

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Online spenden

Online spenden

WebsoziInfo-News

25.04.2024 07:25 Präsentation der Europawahl-Kampagne mit Katarina Barley und Kevin Kühnert
Die Spitzenkandidatin Katarina Barley stellt gemeinsam mit Generalsekretär Kevin Kühnert die Europawahl-Kampagne der SPD vor. Neben den inhaltlichen Schwerpunkten stehen die Plakatmotive im Fokus der Kampagnenpräsentation. Die Präsentation findet statt am Donnerstag, den 25. April 2024 ab 14:30 Uhr Sei Live dabei: https://www.youtube.com/watch?v=RKixH1Am-GA

24.04.2024 16:26 Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz
Das EU-Parlament hat heute mehrheitlich dem Kommissionsvorschlag zugestimmt, Umweltmindeststandards in der Gemeinsamen Agrarpolitik erheblich abzuschwächen. Das hat auch auf die deutsche Agrarlandschaft einen unmittelbaren Einfluss. „Die konservativen und rechtsextremen Parteien im EU-Parlament haben heute im Hauruckverfahren wesentliche Umweltaspekte der Gemeinsamen Agrarpolitik aufgeweicht, für deren Etablierung es jahrzehntelange parlamentarische Prozesse und Folgeabschätzungen gebraucht hatte. Seit Jahresbeginn… Landwirtschaft in der EU: Kein Ausverkauf von Umweltschutz weiterlesen

17.04.2024 18:16 Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers
China-Reise des Bundeskanzlers: Wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie Rolf Mützenich, Fraktionsvorsitzender: Erneut hat ein direktes Gespräch des Bundeskanzlers mit Präsident Xi wichtige Impulse für eine gemeinsame Diplomatie im Krieg in der Ukraine geben können. Nicht umsonst ist die Reise des Bundeskanzlers vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj sehr positiv bewertet worden. „Erneut hat ein direktes Gespräch… Rolf Mützenich zur China-Reise des Bundeskanzlers weiterlesen

Ein Service von websozis.info

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Online spenden

Online spenden

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Online spenden

Online spenden

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Online spenden

Online spenden

Jetzt Mitglied werden

Jetzt Mitglied werden

Online spenden

Online spenden

Alle Termine öffnen.

25.04.2024, 14:00 Uhr - 15:00 Uhr Digitalkonferenz zur Finanzierung der Transformation in den Ländern
Für einen erfolgreichen Strukturwandel sind umfassende finanzpolitische Strategien zentral, die Investitionen fö …

25.04.2024, 19:00 Uhr Social Media Schulung: Urheberrecht - kompaktes Wissen für den Wahlkampf
In dieser Schulung gibt Ric Graf, Referent des SPD-Parteivorstandes für Parteien- und Urheberrecht, eine Einfüh …

Alle Termine