Nils Schmid beim diesjährigen Blutritt in Weingarten
von Wiili Bernhard
Nach 16 Jahren war erstmals wieder ein sozialdemokratischer Landesminister prominenter Ehrengast bei der alljährlichen Blutreiterprozession in der oberschwäbischen Basilikastadt Weingarten. 1995 stand Frieder Birzele, damals SPD-Innenminister in der großen Koalition mit der CDU in der Stuttgarter Landesregierung, auf dem Rathausbalkon neben anderen kirchlichen und weltlichen Würdenträger/innen.
Dieses Mal nahm der neue stellvertretende Ministerpräsident Nils Schmid (SPD) auf dem Rathaus-Balkon neben der CDU-EU-Abgeordneten Elisabeth Jeggle und dem spanischen Erzbischof von Santiago de Compostela, Julian Barrio Barrio, die Prozession der 3 000 Blutreiter ab. Insgesamt über 30 000 Besucher/innen, darunter etwa 10 000 gemeldete Pilger aus dem Ausland, nahmen an dem traditionellen Festereignis in Weingarten teil. „Ich bin tief beeindruckt, wie diese Jahrhunderte lange Tradition gepflegt wird. Ich finde es auch schön, dass es neben der Traditionspflege auch einen geselligen Charakter hat, wo viele Leute zusammenkommen und mitfeiern“ sagte Nils Schmid. Mit sichtlicher Genugtuung reagierte auch Doris Spiess, SPD-Gemeinderätin und seit 20 Jahren aktive Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Weingarten, auf dieses Zeichen für die neuen Regierungsverhältnisse in der baden-württembergischen Landeshauptstadt. Bei Blutreiter-Prozessionen in den vergangenen Jahren sind die SPD-Bundestagsabgeordneten Rudolf Bindig oder Martin Gerster als Ehrengäste auf den Weingartener Rathaus-Balkon eingeladen worden.
"Der Rote Seehas", Ausgabe 117 vom 8.6.2011, Willi Bernhard
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