Antrag zum Weingartener Wald:

Veröffentlicht am 19.12.2022 in Gemeinderatsfraktion

Die Stadtverwaltung wird aufgefordert, die aktuelle Bewirtschaftung des Weingärtner Waldes als Wirtschaftswald zu ändern und auf eine klima-angepasste Bewirtschaftungsweise umzustellen.

Diese dient dem Schutz des Waldes und zugleich dem Erhalt der Biodiversität in unseren Wäldern.
 

Dazu sind schnellstmöglich Fördermittel bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) für ein klimaangepasstes Waldmanagement (Modul 1) zu beantragen.

Begründung:

Weingarten hat eine der kleinsten Gemarkungsflächen von Baden-Württemberg.

Da mehr als die Hälfte bereits von Siedlungs- und Verkehrsflächen eingenommen wird, verbleiben nur wenige Freiflächen. Ein Teil dieser Flächen ist mit Wald bestanden: Dieser findet sich hauptsächlich im Bereich Nessenreben, Stiller Bach, Jägerhölzle, Bockstall, Brunnenstubenhölzle, Lindenberg und Reutebühl/ Haslach. Der Wald in Weingarten wird derzeit als Wirtschaftswald intensiv genutzt, ohne dass daraus Einnahmen generiert werden können.

Vielmehr sind die Kosten für Wiederherstellungsmaßnahmen der Wege nach einem Holzeinschlag höher als die Einnahmen aus dem Holzverkauf!

Dürre, Hitze und Insektenbefall haben unsere Wälder vielerorts sichtbar geschwächt. Rund 400.000 Hektar Waldfläche litten und leiden in Deutschland nach Schätzung von Fachleuten an den Folgen der Klimakrise. Gleichzeitig sind Wälder unverzichtbar für das Erreichen unserer Klima- und Biodiversitätsziele.

Die Waldbewirtschaftung spielt eine entscheidende Rolle, die Wälder zukunftsfest weiterzuentwickeln, sodass sie gegen die Folgen der Klimakrise gewappnet sind und die lebenswichtigen Ökosystemleistungen bereitstellen können.

Die Fraktion der SPD fordert ein Umdenken bei der Waldbewirtschaftung in Weingarten. Für alle Waldgebiete auf der Gemarkung ist eine klimaangepasste Waldbewirtschaftung anzustreben, die sich auch gut mit der Naherholung vereinbaren lässt.

Der Bund (BMEL) stellt Fördermittel im „Förderprogramm klimaangepasstes Waldmanagement“ 900 Mio. Euro für starke Wälder bereit. Es handelt sich um eine langfristige Förderung, mit der diese zusätzlichen Klimaschutz- und Biodiversitätsleistungen finanziert werden. Förderanträge können ab sofort online bei der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) über die Seite www.klimaanpassung-wald.de gestellt werden.

Bis Jahresende 2022 stehen 200 Millionen Euro bereit. Die Förderung kann ab sofort beantragt werden. Aus dem neuen Programm können private und kommunale Waldbesitzende einschließlich Forstbetriebsgemeinschaften eine Förderung erhalten, die sich verpflichten, je nach Größe der Waldfläche 11 bzw. 12 Kriterien eines klimaangepassten Waldmanagements entsprechend der Förderrichtlinie über 10 bzw. 20 Jahre einzuhalten. Wer gefördert wird, muss einen Nachweis eines anerkannten Zertifizierungssystems über die klimaangepasste Waldbewirtschaftung erbringen.

Förderkriterien sind:

  • Naturverjüngung soll Vorrang haben (hohe genetische Diversität, gute Voraussetzung für Klimaresilienz) oder
  • Vorausverjüngung (5-7 Jahre vor der Nutzung/Ernte wird eine neue Baumschicht etabliert)
  • Standortheimische Baumarten verwenden
  • Natürliche Entwicklung auf kleinen Freiflächen zulassen (Hotspots der Biodiversität)
  • Größere Baumartendiversität schaffen (Risikostreuung bei Ausfällen einzelner Baumarten)
  • Große Kahlflächen vermeiden (Schutz der Jungpflanzen und des Waldklimas, Gefährdung der Nachbarbäume, schlagartiges Absenken der Kohlenstoffspeichers)
  • Mehr Totholz für mehr Leben (Totholz ist ein wichtiger Lebensraum für viele Tier-, Pilz- und Pflanzenarten)
  • Mehr Lebensräume mit Habitatbäumen schaffen (Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten)
  • Größerer Rückegassenabstand zur Begrenzung der Bodenverdichtung
  • Pflanzen natürlich gesund erhalten (Verbot von Düngung und Pflanzenschutzmittel)
  • Wasserhaushalt verbessern (Verzicht auf Entwässerung, Rückbau von Entwässerungsanlagen)
  • Raum für natürliche Waldentwicklung geben (auf 5 % der Waldfläche sollen sich die Wälder natürlich entwickeln können) – freiwillig bei einer Waldfläche unter 100 ha

Gemeinderatsfraktion Weingarten

Birgit Ewert

 

Abgeordnete der SPD

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